Als akustische Wahrnehmungen des Gehirn-Modells dient die reale Außenwelt: die Gehirn-Spieler zeichnen während der Produktion ihre akustische Umwelt auf. Diese Aufnahmen werden dem System als Wahrnehmungen der Außenwelt eingespielt.

Die Klangreize, die über die Sinneszellen und den Hörnerv das Gehirn erreichen, verteilt der Colliculus inferior entsprechend ihres Anteils von Klangfarbe und Zeitstruktur auf die beiden Schläfenlappen der Großhirnrinde. Diese Aufteilung ist im Hörbild als Bewegung wiedergegeben. 

In den Schläfenlappen werden anschließend die Klangfarbe und die Zeitstruktur der Klangreize getrennt voneinander verarbeitet. Der rechte Schläfenlappen analysiert vorwiegend die Farbe des Klangs; im Fall von Sprache hauptsächlich die Vokale. Der linke erkennt im wesentlichen die rhythmische Struktur, bei Sprache vor allem die Abfolge der Konsonanten. Im Kopfhörer werden die Schläfenlappen seitenverkehrt dargestellt, da die Hörnerven des Hörers sich überkreuzen: so werden ihre Modellklänge jeweils mit derjenigen Hirnhälfte wahrgenommen, für die sie stehen. 

Beide Schläfenlappen assoziieren die Hörwahrnehmungen mit bereits bekannten: der rechte eher integrierend, der linke analysierend. Der rechte Schläfenlappen erkennt z.B. Stimmen und den nichtverbalen Anteil von Sprache und assoziiert eher global oder allgemein; der linke erkennt den semantischen Inhalt von Sprache und assoziiert eher zu Details, Aspekten und strukturellen Teilen. 

Diese Assoziationsarbeit ist im Klangbild rechts und links weiter innen, hinten und unten zu hören - ebenfalls seitenverkehrt. Hier sitzt im Gehirn und im Modell der Hippocampus. Er übernimmt das Analyse-Ergebnis der Schläfenlappen und erzeugt für jede hergestellte Assoziation die entsprechende Erinnerung aus dem Gedächtnis, die wiederum neue Assoziationen hervorruft. Allmählich entstehen Ketten von Assoziationen, von denen einige auch über längere Zeit stabil bleiben.

Die letzte Stufe der Wahrnehmungsverarbeitung ist die emotionale Bewertung: diese Funktion teilen sich die Amygdala für schlechte Bewertung ñ sie liegt unten in der Mitte des Kopfes - und der Nucleus accumbens für gute Bewertung direkt darüber. Sie erzeugen das momentane Befinden des Systems und weisen den Erinnerungen eine emotionale Qualität und damit eine Bedeutung zu. 

Über eine längere Zeit können sich Erinnerungen an Angst und Freude ansammeln und aufschaukeln. Die jeweilige Bewertung nach angenehmen oder unangenehmen Konnotationen verändert auch die Erinnerung an das Erlebnis selbst. Über längere Zeit nicht  erinnerte Wahrnehmungen verblassen allmählich und verschwinden schließlich ganz aus dem Gedächtnis. 

Der Takt der Verarbeitung wird vom aktuellen Herzschlag des Darstellers der Amygdala bestimmt: alle Gehirn-Spieler haben je einen Pulsschlag Zeit, ihre Funktion auszuführen. Daher laufen in hochemotionalen Zuständen des Systems wie Angst oder Euphorie die Prozesse schneller ab als in Ruhe.